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Kulturen in Bewegung - Transkulturalität und Migration

Eine Vortragsreihe des Ethnopsychoanalytischen Arbeitskreises der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e. V., Köln in Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt, Köln

 

In dieser Vortragsreihe berichten PsychoanalytikerInnen über ihre Erfahrungen mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und dabei besonders, wie Kulturen ihnen fremde Elemente, Dinge, Riten und Glaubensvorstellungen in sich aufnehmen, sich anverwandeln oder bekämpfen. Auch schildern sie, wie sich in diesen Kulturen die kulturellen Elemente vermischen und vermengen, bis hin zu dem interessanten Umstand, dass die ursprünglich fremden Kulturelemente zu eigenen werden, ohne dass die fremde Herkunft noch gewusst wird. Denn diese Herkunft muss unbewusst gemacht werden, um als Eigenes wiedergefunden zu werden. Transkulturalität meint aber auch, dass man Fremdes mit nach Hause nimmt, sich zu eigen und damit zu einem Bestandteil der eigenen Kultur macht. Jede Reise, jede Migration in eine fremde Kultur führt somit zu einer eigenen inneren Änderung, aber auch zu einer der fremden Kultur. Diese Prozesse sind oft konflikthaft und mobilisieren heftige Affekte im Einzelnen und in Gruppen.

Nach dem Vortrag ist der Zeit-Raum für eine Diskussion eröffnet.

 

5. Nov. 2015

Do

19:30 – 21:00

Bibliothek im Rautenstrauch-Joest-Museum

Horst Brodbeck

Begegnung und Veränderung - Transkulturelle Prozesse bei den Himba und den Inuit als Chance und Bedrohung

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Der Philosoph Wolfgang Welsch hat in den neunziger Jahren das Konzept der Transkulturalität entworfen. Dieses besagt, dass Kultur heute nicht mehr als homogene Struktur aufgefasst werden kann, sondern sich als Ergebnis historisch gewachsener Durchdringung und Verflechtung mit anderen Kulturen darstellt. Dieses Verständnis geht von offenen Strukturen aus, die sich in Bewegung befinden, sich mit Elementen unterschiedlicher kultureller Herkunft verbinden und fließend zu etwas Neuem werden können, das wie Wolkengebilde kommt und vergeht. An Beispielen von Reiseeindrücken bei den Himba in Namibia und den Inuit auf Grönland zeigt der Vortrag die Auswirkungen transkultureller Prozesse im historischen Kontext.

Dr. Horst Brodbeck ist Arzt und Psychoanalytiker in eigener Praxis. Seit vielen Jahren reist er immer wieder zu ethnopsychoanalytischen Studien in ferne Länder. Einem zweimonatigen Studienaufenthalt bei den Himba im Norden Namibias folgten im Abstand von mehreren Jahren weitere Kontakte zur Vertiefung persönlicher Beziehungen zu Menschen aus der Himba-Kultur.

Eröffnungsvortrag mit Bildern der Vortragsreihe „Kulturen in Bewegung – Transkulturalität und Migration“ des Ethnopsychoanalytischen Arbeitskreises der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e. V. mit anschließender Diskussion. Moderation: Hermann Joosten

Eintritt 6 €, erm. 4 €. Kostenfrei für Psychologie- und Ethnologiestudenten der Universität Köln

 

Bild zum Vortrag:

 

 

 

17. Dez. 2015

Do

19:30 – 21:00

Forum VHS im Rautenstrauch-Joest-Museum

Wolfgang Hekele

Die Kultur der Mosuo (China) im Umbruch

Über die Folgen eigener Migrationsbewegungen und die mediale Migration

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Die Ethnie der Mosuo in China entstand vermutlich durch Migration eines Teils der Steppennomaden Qiang nach Yunnan und Sichuan. Die bisher uns bekannten größten kulturellen Veränderungen in den zurückliegenden Jahrhunderten in dieser Ethnie gab es durch die kommunistische Machtübernahme 1949. Wesentlich ausgeprägtere kulturelle Veränderungen finden seit relativ kurzer Zeit statt durch wirtschaftliche Veränderungen, eine freiere Mobilität, durch Einführung von Strom in Dörfer, Ausstattung der Menschen mit Mobiltelefonen und Fernsehgeräten. Das Fernsehen wird als Migration auf medialem Weg angesehen und hat starke Veränderungswirkungen. Wirtschaft, Handy und Fernsehen verändern die Kultur der Mosuo mehr als politische Macht.

Wolfgang Hekele ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und Psychoanalytiker. Er erforscht seit Jahren nach ethnoanalytischen Kriterien die Mosuo in China, eine der letzten matriarchalen Ethnien dieser Welt. Er erhielt den Prof. h.c. an der Huazhong Universität inWuhan.

Ein Vortrag mit Bildern der Vortragsreihe „Kulturen in Bewegung – Transkulturalität und Migration“ des Ethnopsychoanalytischen Arbeitskreises der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e. V. mit anschließender Diskussion. Moderation: Hermann Joosten

Eintritt 6 €, erm. 4 €. Kostenfrei für Psychologie- und Ethnologiestudenten der Universität Köln

Bild zum Vortrag:

 

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18. Feb. 2016

Do

19:30 – 21:00

Forum VHS im Rautenstrauch-Joest-Museum

Brigitte Ziob

Heilen durch Trance – Transkulturelle Heilungsrituale in Mumbai

 

 

In Indien gibt es einen Volksglauben, dass Krankheiten aber auch psychische Störungen darauf zurückzuführen sind, dass ein Geist in die betroffene Person eingefahren ist und diese nun besetzt hält. Sogar mitten in der boomenden Finanzmetropole Mumbai findet man deshalb die „Dargahs“, heilige Schreine mit den Reliquien von Sufi-Heiligen. Hier finden tägliche Rituale statt, die das Ziel haben, die Besessenen, sowohl Hindus als auch Moslems, von den bösen Geistern zu befreien. Dies kann man als Beispiel für transkulturelle Phänomene sehen, indem sich unter einer übergeordneten Vorstellung verschiedene Religionen zu gemeinsamen Ritualen zusammenfinden.

Dipl.-Psych. Brigitte Ziob, Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin in eigener Praxis in Düsseldorf. Seit einigen Jahren reist sie für ethnopsychoanalytische Studien regelmäßig nach Indien.

Ein Vortrag mit Bildern der Vortragsreihe „Kulturen in Bewegung – Transkulturalität und Migration“ des Ethnopsychoanalytischen Arbeitskreises der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e. V. mit anschließender Diskussion. Moderation: Hermann Joosten

Eintritt 6 €, erm. 4 €. Kostenfrei für Psychologie- und Ethnologiestudenten der Universität Köln

 

 

 


3. März 2016

Do

19:30 – 21:00

Bibliothek im Rautenstrauch-Joest-Museum
oder

Thomas Auchter

Das Fremde zwischen Angst und Faszination

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Das Thema ›Fremde‹ rückt uns derzeit jeden Tag näher. Die Schlagzeilen dazu verschärfen sich fortwährend. Zum Einen, weil wir mittlerweile auch ›offiziell‹ ein ›Einwanderungsland‹ sind und zum Anderen, weil wir als ziemlich reiches Land vermehrt das Ziel von Flüchtlingen sind. Diese suchen den oft gefährlichen Weg zu uns, weil in ihren Herkunftsländern Krieg und Verfolgung herrschen oder weil sie sich eine Flucht aus ihrer tiefen Armut und Aussichtslosigkeit versprechen.

Wie nehmen wir diese Menschen auf? Die ›Fremden‹ lösen bei vielen Menschen erst einmal bewusste und/oder unbewusste Ängste aus. Das ist zunächst eine ganz natürliche Schutzreaktion. Populistische Bewegungen instrumentalisieren dann diese Ängste für ihre eigenen Zwecke. Aus Fremdenangst machen sie Fremdenhass. Und der setzt dann zum Beispiel Unterkünfte für Flüchtlinge in Brand.
Was kann die Psychoanalyse zu diesem Themenkomplex beitragen?

Ein Vortrag mit Bildern der Vortragsreihe „Kulturen in Bewegung – Transkulturalität und Migration“ des Ethnopsychoanalytischen Arbeitskreises der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf   e. V. mit anschließender Diskussion. Moderation: Hermann Joosten.

Dipl.-Psych. Thomas Auchter ist als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Aachen niedergelassen. Zahlreiche Publikationen vor allem zu psychosozialen und kulturellen Aspekten der angewandten Psychoanalyse.

Eintritt 6 €, erm. 4 €. Kostenfrei für Psychologie- und Ethnologiestudenten der Universität Köln

Eintritt 6 €, erm. 4 €